Tino Eisbrenner ist Songpoet, Komponist und Buchautor und einer jener deutschen Künstler, die es wagen, ihre gesellschaftspolitische Haltung auf die Bühne zu bringen. „Unterhaltung“, so Eisbrenner, „ist für mich die Kunst, unter Verdeutlichung meiner Haltung poetische Tiefe zu erlangen. Nur so kann ich der Gesellschaft ein Spiegel sein, dessen Bild nicht trügt. Nur so haben aus meiner Sicht Lyrik und Prosa einen Wert über den Abend, ja vielleicht über unsere Zeit, hinaus.“
Und mitunter scheint es, als hätte der Songpoet kulturell weit mehr als sieben Leben.
Rock/Pop-Jungstar in der DDR von streckenweise beatleskem Ausmaß. Außer Sicht für das Nachwendedeutschland bei mexikanischen Indianern. Phönix aus der Asche als TV-Moderator, Schauspieler und Kulturmanager ab Mitte der Neunziger. Rückkehr in die Radio-, TV-, und Bühnenlandschaft mit „Der wilde Garten“, „Hausboot“ und „Eisbrenner“, das heißt Weltmusik, Folkpop, Rock und Singer-Songwriting – immer mit eigenen Texten. Musikalisch-literarische Alben und Touren mit Brecht, Heine, Puschkin. Die Verbindung zum Jazz mit „Eisbrenner & Dresden BigBand“. Und nicht zuletzt der Friedensstifter Eisbrenner mit seinem Festival „Musik statt Krieg“, seinen Nachdichtungen von Liedern der Welt und Büchern mit seinen Reiseerzählungen aus… z.B. Russland. Sein Auftritt 2023 beim internationalen Contest „Doroga na Yaltu“ im Moskauer Kremlpalast mit seiner eigenen deutschen Nachdichtung des russischen Friedensliedes „Kraniche“ (Shuravli), brachte ihm in Russland wie Deutschland gleichermaßen Respekt und Anerkennung und versammelt bis heute ein Publikum in seinen Konzerten, das den Wunsch nach Frieden laut und ungeheuchelt ausgesprochen hören möchte.
Eisbrenners innerer Kompass funktioniert und leitet ihn, wie auch sein Publikum, durch die Härten der Zeit. Seinen Widerspruch formuliert er poetisch und unmissverständlich. Und er ist als Künstler all Jenen ein treuer Begleiter, die sich versammeln, um Frieden zu fordern und zu finden. Heute ist Eisbrenner ebenso Rockpoet und Singer/Songwriter, wie Weltmusiker und Chansonnier – ein Troubadour im modernsten Sinn des Wortes. „Songpoeten sind wandelnde Reflektoren ihrer Zeit und der Zeiten vor ihrer Zeit. Sie steigen hinab in die Tiefe der Seelen und fördern etwas zutage wie Schmerz, Angst, Zorn. Etwas wie Verstand, Poesie und Liebe… Etwas, das wir Hoffnung nennen.“ Eisbrenners vierundzwanzigstes Album „Kompass“ (VÖ Januar 2025) ist Zeugnis all dessen.
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